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Was ist Femistische Theologie?

Feministische Theologie hat sich aus der kirchlichen Frauenbewegung entwickelt und Eingang in die Universitäten gefunfen. Sie nähert sich den zentralen Themen der Theologie aus der Perspektive und dem Erfahrungshintergrund von Frauen in unterschiedlichen Lebenszusammenhängen. Die Einsichten der feministischen Theologie fördern dabei in besonderer Weise die Entwicklung einer eigenen, lebensnahen und persönlichen Theologie.

Die Entstehung und Entwicklung der Feministischen Theologie seit Mitte der 1960er-Jahre ist eine Bewegung zur Erneuerung von Kirche und Theologie geworden. Feministische Theologie ist Theologie unter besonderer Berücksichtigung der Frauenperspektive. Sie ist eine frauenbefreiende Theologie, nicht gebunden an das Geschlecht, sondern sie thematisiert die Geschlechterbeziehung und ihre Auswirkungen auf Glauben, Kirche und Gesellschaft.

Feministische Theologie ist eine kontextuelle Theologie, sie bezieht also gesellschaftliche, soziale, politische und zeitgeschichtliche Gegebenheiten in ihre Sichtweisen ein. Sie ist im Sinne der Frauenemanzipation eine parteiische Theologie und entstand aus der Kritik an der Dominanz männlicher Gottesbilder im gesellschaftlich-religiösen Bewusstsein, das weibliche geprägte Gottesbilder verdrängt und auf patriarchalischen Gesellschaftsverhältnissen beruht. Fehlende religiöse Identifikationsmöglichkeiten sind die Folge für Frauen. Die Feministische Theologie bewegt sich in allen klassischen Bereichen der Theologie, ihr Ansatz ist konfessionsübergreifend

Feministische Theologie ist also Theologie unter besonderer Berücksichtigung der Frauenperspektive. Sie ist eine frauenbefreiende Theologie, nicht gebunden an das Geschlecht, sondern sie thematisiert die Geschlechterbeziehung und ihre Auswirkungen auf Glauben, Kirche und Gesellschaft. Spuren feministischen Bewusstseins gab es schon im frühen Mittelalter, die Mystikerin Hildegard von Bingen ist ein Beispiel. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts machten sich erste konfessionelle Frauenverbände stark für Frauenrechte, für Bildung und Berufstätigkeit von Frauen, wie auch für Möglichkeiten zu gesellschaftlicher und kirchlicher Mitbestimmung von Frauen. In den 1920er-Jahren wurden im Protestantismus in Deutschland erste Stimmen laut, dass es auch Frauen erlaubt sein sollte, den Pfarrberuf auszuüben. In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dauert es dann noch bis 1958, bis die erste Pastorin ordiniert wurde. Die rechtliche Gleichstellung von Pfarrerinnen und Pfarrern wurde in der DDR 1972 durchgesetzt, in der Evangelischen Kirche in Westdeutschland 1978. 1991 schloss sich dem auch die letzte Landeskirche im Bereich der EKD an. Eine Reflexion über die pastorale Identität von Frauen setzte, initiiert durch die Impulse der Feministischen Theologie, Anfang der 1980er-Jahre ein.

In den 1970er-Jahren gab es in der Evangelischen Kirche erste Studienprogramme zur Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche. 1988 wurde die Ökumenische Dekade „Kirche in Solidarität mit Frauen“ ausgerufen, es entstand hieraus eine starke Basisbewegung. 1991 erschien das Wörterbuch der Feministischen Theologie, in den 1990er Jahren wurden an Hochschulen Ringvorlesungen und bezahlte feministisch-theologische Lehraufträge etabliert. 1994 gab es dann die erste Professur für Kirchliche Zeitgeschichte und Historische Frauenforschung an der Theologischen Fakultät in Marburg, 2004 startete das >>> Fernstudium Feministische Theologie, 2006 erschien die >>> Bibel in gerechter Sprache.

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