Protestantische Perspektiven auf die Wechselwirkungen von Krieg und Geschlecht
Der Krieg ändert alles, auch zuvor als selbstverständlich gesetzte Werte wie Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit. Immer wieder scheint sich die Notwendigkeit, dass Männer kämpfen müssen und Frauen (und Kinder) fliehen, zu bestätigen. Die Konferenz erörtert die Frage, welche Rollenstereotype durch die Kriegssituation aufleben. Wie wirkt sich die mediale Inszenierung von Krieg und Gender bei der Entstehung unterschiedlicher Klischees aus?
Kirchliche Debatten über einen „gerechten Krieg“ einerseits und eine radikale Friedensethik andererseits haben sich bislang kaum mit der Frage befasst, ob eine Voraussetzung für Krieg in der vermeintlichen Plausibilität patriarchaler Logik besteht. Welche theologischen Grundfragen muss eine politische Theologie stellen, die aus intersektionaler Perspektive die Wechselwirkungen von Krieg und Geschlecht kritisch reflektiert?
Neben drei Expert*innenvorträgen und einem Podium, auf welchem sich
Renke Brahms (bis 2021 EKD-Friedensbeauftragter),
Dr. Friederike Krippner (Direktorin der Evangelischen Akademie; Berlin),
Prof. Dr. H. E. Heleen Zorgdrager (Systematic Theology & Genderstudies; Protestant Theological University Amsterdam),
Dr. Eske Wollrad & Martin Rosowski (Geschäftsführende des Ev. Zentrums Frauen und Männer)
mit den konkreten Konsequenzen für kirchliche Arbeit befassen, bietet die Veranstaltung mehrere Plattformen für den Austausch und die wertschätzende Diskussion. Die Veranstaltung wird vom Evangelischen Zentrum Frauen und Männer gGmbH veranstaltet.
Montag, 27.11.2023, 11 bis 17 Uhr
Vortrag
Gender, Krieg und Religion: zwischen Opferliturgie und schmerzhaftem Preis für den Frieden
Prof. Dr. H. E. (Heleen) Zorgdrager
Systematic Theology & Genderstudies; Protestant Theological University Amsterdam
Vortrag
Männlichkeit und Krieg – Zwei Seiten der gleichen Medaille?
Dr. Hendrik Quest
Institut für Politikwissenschaft, wiss. MA im Arbeitsbereich Internationale Beziehungen/Friedens- und Konfliktforschung der Universität Tübingen
Vortrag
Medien – Krieg – Geschlecht: Alte und neue Stereotype in digitalisierten Öffentlichkeiten
Prof. Dr. Martina Thiele
Institut für Medienwissenschaft der Universität Tübingen
Workshops:
– Frauen und Männer als Opfer sexualisierter Gewalt im Krieg
– Umgang mit Kriegsfolgen bei Kämpfer*innen
– Alternative Handlungsoptionen in der Friedenssicherung
Haus der Kirche
Wilhelmshöher Allee 330
34131 Kassel
Teilnahmegebühr: 30 €
Anmeldung bis 27.10.2023 an Evangelisches Zentrum Frauen und Männer, Hannover: info@evangelisches-zentrum.de