Darmstadt, 18.5.2014
Kurzvorstellung von Christina Will
„Allein unter Männern“ titelte die Frankfurter Rundschau 2009
„In Sibirien war ich zu Beginn eine mitreisende Frau, bis ich den Männern die Technik erklärt habe“ soweit Christina Will – Jahrgang 1965 geboren und aufgewachsen in der Bergbau- und Rosenstadt Sangerhausen am Fuße des Kyffhäusergebirges im Bundesland Sachsen-Anhalt.
In der Hochglanzbroschüre „Frauen und Talente“ der Helmholtzgemeinschaft – einer Vereinigung von Forschungszentren – lesen wir über ihren beruflichen Werdegang:
„Technik hat mich schon immer interessiert, nach dem Abitur studierte ich an der Universität Chemnitz Maschinenbau. Während des Studiums kam meine Tochter zur Welt. Um Familie und Ausbildung besser zu vereinbaren und finanzieren zu können, studierte ich im Fernstudium weiter und arbeitete parallel dazu als Sachbearbeiterin in einer Maschinenfabrik.
Beendigung des Studiums 1990, danach als Maschinenbauingenieurin in verschiedenen Firmen. Meine Aufgabenfelder waren sehr vielseitig, sie reichten von der Anlagenprojektierung und –konstruktion über Lieferantenkontrolle bis zum Vertrieb. 1999 bewarb ich mich beim GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und leite seit 2002 die Gruppe Projektleitung Maschinenbau der Zentralen Technik.
Durch viele unterschiedliche Forschungsprojekte, ist meine Arbeit ungemein vielseitig und spannend. Alles was ich an Know-How mitgebracht habe kann ich hier anwenden. Ich berate die Forscherinnen und Forscher hinsichtlich maschinenbautechnischer Fragestellungen. Besonders reizvoll fand ich die Entwicklung des Beschleunigers für die Heidelberger Ionenstrahltherapie zur Behandlung von Tumoren. Von Baubeginn bis zur Anwendung haben wir nur vier Jahre benötigt. Das war schon ein großartiger Erfolg“
Seit 2012 leitet Christina Will die Abteilung Mechanical Integration bei der GSI Im Projekt FAIR ist sie verantwortlich für das digitale Modell des Beschleunigers und arbeitet bei der technischen Realisierung von Komponenten mit. So unter anderem beim Herzstücks der Anlage: dem Doppelring-Beschleuniger.
Doch damit nicht genug –Sie ist Vorsitzende des Gleichstellungsgremiums und war 2 Jahre Sprecherin des Arbeitskreises Frauen in Forschungszentren
CW ist Mentorin im Netzwerk der hessischen Hochschulen zur Nachwuchsförderung von Frauen in Naturwissenschaft und Technik.
und so meine persönliche Einschätzung
eine Powerfrau, der nichts zu viel oder zu kompliziert erscheint –
Eine Bilderbuchkarriere – Was will Frau mehr könnte Mann da fragen.
Gab es auf diesem Weg überhaupt Hindernisse und Stolpersteine? Gibt es noch Visionen?
Bei unserer Begegnung vor ein paar Wochen hörte ich auch Zwischentöne: Alleinerziehend, Umbruch durch die Wende, Neuanfang im Westen, Frau in einem noch immer männerdominierten Beruf, die Etagen in den nächst höheren Bereichen sind von Männern besetzt , die jungen Frauen merken häufig erst wenn sie Familie planen und schwanger werden, dass sich Karriereplanung und Familie nicht problemlos vereinbaren lassen. Wie gut, wenn sie dann Beraterinnen an ihrer Seite wissen wie Christina Will.