Neukirchen-Vluyn, 7.10.2011
„Altenpflege macht arm – todbringende Börsenspiele machen reich“.
Mit diesen eindrücklichen Sätzen im Anfangsteil ihrer Tischrede machte Dagmar Müller, leitende Pfarrerin der Evangelischen
Frauenhilfe im Rheinland gleich zu Beginn deutlich, dass in Gesellschaft,
Politik und Kirche etwas grundsätzlich im Argen liege und dringend ein Um- und
Neudenken stattfinden müsse.
Ein großes Hindernis für
Neuerungen in der Kirche sei das immer noch herrschende Kirchturmdenken. Es
verhindere Vernetzungen. Vernetzungen aber machten Frauen stark. Sich zu engagieren
sei Aufgabe einer jeden Frau. Das Private sei immer auch politisch.
Auch seien Strukturen nicht
heilig. Über sie müsse ebenfalls nach- und neu gedacht werden.
Insgesamtmüsse ein Prozess der Selbstreflexion und des
Umdenkens einsetzen. Es müsse eine bewusste Entscheidung dafür getroffen
werden, das Glas nicht länger als halbleer zu bezeichnen und mit dem Jammern
über die vermeintlich düsteren Zukunftsaussichten für unsere Kirche aufzuhören.
Stattdessen solle es zu einer
wertschätzenden Wahrnehmung ihrer vielfältigen und immer noch reichlich vorhandenen
Möglichkeiten kommen.