TagesImpuls 30. März 2013
Das habt ihr für mich getan…
Kirche, ob als Kirche im Hier und Jetzt oder als Kirche der Zukunft, kann nur Kirche sein, wenn sie die Bedrängnisse, Nöte und Sorgen der bei uns Fremden als ihre eigenen Bedrängnisse, Nöte und Sorgen versteht. Daraus folgt nicht nur die Verpflichtung der Kirche zu diakonischem Handeln als eine ihrer Kernaufgaben – diakonisches Handeln, das Hilfestellungen zur Existenzsicherung bietet. Vielmehr bedeutet die Vergegenwärtigung, dass uns in den Fremden Christus begegnet, eine notwendige Ortsveränderung der Kirche. Die Kirche Christi ist da, wo die Bedrängten, die Fremden, die Ausgebeuteten sind.
Dr. Sabine Ferenschild >>> Frauenmahlsrednerin in Köln
Impuls zur Woche
Verbundenheit mit Gott – Das Leben wählen (Karwoche)
„Wer, wenn nicht ich?“ und „Wann, wenn nicht jetzt?“ – diese beiden Fragen drängen sich auf, wenn es um das Thema Verantwortung geht. Sie zielen auf mich selber, auf mein Mich-Abfinden oder mein Mich-Nicht-Abfinden, auf meine Stärke und Schwäche, auf meine Analyse der mich umgebenen, politischen wie privaten Wirklichkeit.
Verantwortung gehört zu einem gelingenden Leben dazu. Es ruft den Menschen in sein Person-Sein. Und ist es nicht als Christ_Innen unsere Pflicht, für die Schwester, für den Bruder einzutreten, Partei ergreifen für die Schwachen, für die an den Rand Gedrängten? Denn wenn ich Jesus als einen Sohn Gottes unter vielen anderen Töchtern und Söhnen Gottes sehe, als einen Bruder, der mir in seiner engen Beziehung zu Gott ein Vorbild ist, aber den ich nicht meilenweit entfernt vom realen Leben auf einen unerreichbaren Thron hebe, dann hat mein Christ_In-Sein Konsequenzen. Dann will ich versuchen, das weiterzuführen, was in Jesus begann, dann arbeite ich an einer gerechten Welt Gottes, dann teile ich Brot und Hoffnung.
Jesu Passion war die Verbundenheit mit Gott und den Menschen. Er hat die Menschen geliebt und sich entschieden, seinen Weg zu gehen. Nicht zu fliehen, sondern für das einzustehen, wofür er gelebt hat. Er hat alles verloren und alles gewonnen. Er hat den Tod überwunden und uns durch sein Leben gezeigt, dass Auferstehung nicht erst nach dem Sterben, sondern schon mitten im Leben passieren kann: Wenn Menschen das Leben wählen, für das Leben einstehen, sich für Gerechtigkeit und Solidarität einsetzen.
Frauenmahl, eine Initiative des
FSBZ Frauenstudien- und -bildungszentrum in der EKD
Unsere Tages- und Wochenimpulse finden Sie hier als Countdown zum Frauenmahl am 3. Mai 2013 auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Die Autorinnen der Wochenimpulse sind in der evangelischen Frauenarbeit tätig.