Genau hinsehen_01. April 2013

TagesImpuls 01. April 2013

Genau hinsehen

Mit Luther gesagt: „Siehe!
Er steht hinter der Wand und sieht durch die Fenster. Das ist soviel wie: Unter den Leiden, die uns gleich von ihm scheiden wie eine Wand, ja eine Mauer, steht er verborgen und sieht doch auf mich und lässt mich nicht.“
Unter den Leiden ist Gott verborgen – und wenn Kirche in Zukunft SEIN will, dann braucht sie Ostermenschen, die dort hinschauen. die nicht auf die eigenen Leiden der schwindenden Finanzen und der Alterung schauen, sondern auf die Leiden Gottes, denn dort ist die Zukunft verborgen, weil dort die Glaubwürdigkeit verborgen liegt.

Dr. Ellen Ueberschär >>> Frauenmahlsrednerin in Marburg


Impuls zur Woche

Auferstehung erleben

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„An jenem Tage wurde in Jerusalem ein Auferstandener gekreuzigt“ diese Erkenntnis der Theologin Regula Strobel lässt mich nicht mehr los, wird mir zum Kernsatz christlichen Glaubens: Die Auferstehungsgeschichte beginnt vor Karfreitag und Ostern. Wir können Ostern feiern, weil es unter den Jüngerinnen und Jüngern welche gab – es sollen zuallererst die Frauen gewesen sein, erzählen die Evangelien – die sich auch nach Jesu Kreuzigung durch die Römische Staatsmacht nicht davon abbringen ließen, Auferstehung zu erfahren.

Sie glaubten Auferstehung, weil sie sie vorher erlebt hatten: dass die Schwiegermutter des Petrus auf(er)steht und Diakonin wird; dass das junge Mädchen vom Tot-Sein auf (er)steht; dass der Zöllner Matthäus auf(er)steht, sobald er den Ruf Jesu hört; dass damit eine Gemeinschaft derer wächst, die miteinander essen und im besten Sinne einander dienen – einander dazu verhelfen, die Gotteskraft zum auf(er)stehen wirksam werden zu lassen.

Die Jesus-Gemeinschaft ist vor und nach Karfreitag und Ostern eine Auferstehungsbewegung.

Im Brief an die Gemeinde in Ephesus höre ich die Aufforderung an mich: „ Erhebe dich, die du schläfst und (er)steh auf von den Toten, so wird der Christus dir aufleuchten.“ Manchmal erlebe ich aufstehen als auferstehen. Ich stehe auf, um mich von Gottes Lebensatem immer neu durchströmen zu lassen. Ich werde Teil dieser Aufsteh/Auferstehungsbewegung. Mit dem Motto des Weltgebetstags 2012: ich stehe auf für Gerechtigkeit, für eine Gemeinschaft, die alle wahrnimmt. Ich stehe auf für eine Kirche der Mit-Leidenschaft, eine Kirche, die mich zur Liebenden macht.


Frauenmahl, eine Initiative des
FSBZ Frauenstudien- und -bildungszentrum in der EKD

Unsere Tages- und Wochenimpulse finden Sie hier als Countdown zum Frauenmahl am 3. Mai 2013 auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag. Die Autorinnen der Wochenimpulse sind in der evangelischen Frauenarbeit tätig.

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