Meseret Tsegaye Aga, Dr. Cornelia Schlarb – Fachhochschule für Interkulturelle Theologie, Göttingen

Tischrede Dr. Cornelia Schlarb

Tischrede Meseret Tsegaye Aga

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Hermannsburg, den 26.04.2013

Tischrede Dr. Cornelia Schlarb

Respekt für Frauen – Achtsamkeit in jedem Augenblick – eine interkulturelle Perspektive

Herzlichen
Dank für Ihre Einladung zu diesem Frauenmahl, der ich sehr gerne
gemeinsam mit einer unserer Studentinnen, Frau Meseret Tsegaye Aga aus
Äthiopien, gefolgt bin. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so
aussehen mag, gehören Meseret und ich auch in diese Region. Denn seit
dem Wintersemester 2009-2010 bietet die Theologische Fakultät der
Georg-August-Universität Göttingen in Kooperation mit dem
Missionsseminar Hermannsburg, jetzt Fachhochschule für Interkulturelle
Theologie, den Masterstudiengang Intercultural Theology an. Es ist ein
viersemestriger Masterstudiengang, der komplett englischsprachig gelehrt
wird und sich durch eine einzigartige Mischung von Theorie und Praxis
auszeichnet. Im 3. Semester führen unsere Studierenden ein Praxisprojekt
mit einem Thema ihrer Wahl an einer der Partnerhochschulen im Ausland
oder an einer entsprechenden Institution in Deutschland durch. Diese
Praxisarbeit bildet dann die Grundlage für die Masterarbeit, die im 4.
Semester zu schreiben ist. Meseret gehört zu der Gruppe Intercultural
Theology Studierender, die im Sommersemester 2013 ihr Studium mit der
Masterarbeit beenden werden.

Seit 2009 begleite ich als Koordinatorin
des Studiengangs die Studierenden von den ersten Anfragen über die
Einschreibung bis zum Abschluss ihres Studiums und darüber hinaus, was
vor allem viel und zeitnahe Kommunikations- und Organisationsarbeit
bedeutet, permanente Beratungstätigkeit, Abstimmungsarbeit mit
Professoren, Lehrkräften und der Verwaltung, Organisation von Stunden-
und Prüfungsplänen und vieles mehr, zusammengefasst könnte man sagen:
Ich bin die Managerin des Studiengangs.

Dass unser Studiengang
zukunftsweisend ist, zeigt die kontinuierlich von Jahr zu Jahr steigende
Nachfrage. Bisher haben Studierende aus fast allen Erdteilen am
Studiengang teilgenommen: Afrika und Asien sind immer sehr gut
vertreten, Europa und Nordamerika etwas weniger. Im nächsten
Wintersemester 2013-2014 könnte erstmals eine Koreanerin aus Australien
am Studiengang teilnehmen. Die 20 Studierenden (6 Frauen und 14 Männer),
die im Wintersemester 2012-2013 immatrikuliert wurden, kommen aus 15
Ländern: Äthiopien, Armenien, Bangladesch, China, Indien, Kamerun,
Kenia, Kirgisien, Kongo/Deutschland, Pakistan, Rumänien, Südafrika,
Taiwan, Tansania und Weißrussland. Unsere Studiengruppen sind in sich
stets international, multikulturell und multireligiös zusammengesetzt,
was ein gutes Lern- und Übungsfeld neben dem Lehrplan und allen
sonstigen Veranstaltungen,  aber auch eine große Herausforderung
bedeutet. Meist bewerben sich aber mehr Männer als Frauen, nur die 2.
Gruppe Intercultural Theology Studierender war mit mehr Frauen als
Männern besetzt.

Was motiviert Frauen wie Männer, sich für diesen
Studiengang zu bewerben? In den allermeisten Fällen schreiben die
Bewerber/innen, dass sie selbst in einem multiethnischen,
interkulturellen Kontext groß geworden sind oder in einem solchen
arbeiten. Sie möchten mehr über die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen
zwischen Kultur und Religion, über die wechselseitigen Einflüsse der
Kultur auf das Christentum z.B. und umgekehrt wissen. Sie möchten
lernen, wie interreligiöser Dialog und das Zusammenleben von Menschen
unterschiedlicher Ethnien und Religionen besser funktionieren kann, um
zu einem respektvollen und friedlichen Zusammenleben der Völker in ihrer
Region beizutragen.

Das Studienprogramm legt seinen Schwerpunkt auf
das Christentum und seine inter- und transkulturellen Bezüge, andere
Religionen werden mit einbezogen. In den ersten beiden Semestern werden
grundlegende Kenntnisse in verschiedenen Wissensfeldern und
wissenschaftliches Handwerkszeug vermittelt sowie mit der Vorbereitung
der Praxisprojekte begonnen.

Die meisten unserer ICT Studierenden
kommen aus Kulturen, in denen Männer das Sagen haben, Entscheidungen für
ihre Frauen und Kinder treffen und über deren Schicksal bestimmen.
Einige Studierende gehören Kirchen und Religionsgemeinschaften an, die
keine Ordination oder Weihe von Frauen kennen und in denen Frauen nicht
gleichberechtigt im geistlichen Amt akzeptiert sind.

Eine unserer
Studentinnen mit orthodoxem Hintergrund lehnt es auch kategorisch ab,
dass Frauen zum Priester- oder Bischofsamt zugelassen werden sollten.

Hier
ein Bewusstsein zu schaffen, dass gerade ein biblisch begründeter
Respekt für Frauen auch die Gleichberechtigung im geistlichen Amt mit
einschließt, bleibt als permanente Aufgabe bestehen. Das akademische
Studium an einer protestantischen Fakultät verlangt auf alle Fälle die
Bereitschaft, sich auch mit der eigenen Tradition kritisch
auseinanderzusetzen, die Für- und Gegen-Argumente zu bedenken und zu
einer begründeten Antwort zu gelangen. Zuweilen entfachen solche Fragen,
wie die Ordination von Frauen oder die Anerkennung
gleichgeschlechtlicher Partnerschaften heftigste Diskussionen und
Streitgespräche, die in den Seminaren oder in den Pausen ausgetragen
werden, und das ist gut so, so lange auch hier Respekt und Achtung den
Grundtenor bilden.

Was bedeuten nun Respekt – Achtung – Achtsamkeit für mich? 

Für
mich gehören Respekt, Achtung und Achtsamkeit zusammen und bedingen
sich gegenseitig. Gegenseitiger Respekt wird sichtbar, wenn wir
aufeinander hören, achtsam und aufmerksam miteinander und mit uns selbst
umgehen. Dadurch wird Wertschätzung vermittelt.

Die Vorstellung der
„Achtsamkeit in jedem Augenblick“ habe ich der orthodoxen Tradition
entliehen und leicht abgewandelt. Ein Buch zur orthodoxen Spiritualität
vom Direktor unseres Studiengangs Martin Tamcke trägt den Titel:
„Achtsamkeit in jedem Atemzug“. Angesprochen und gemeint ist damit
zunächst einmal die fortwährende Präsenz im Angesicht Gottes, die mit
Gebetspraktiken, dem sog. Herzensgebet, bestimmten Verhaltensweisen und
Lebenshaltungen gesucht wird. Eingeschlossen ist aber auch die
Achtsamkeit meinen Mitmenschen und der gesamten Schöpfung gegenüber.

Respekt
für Frauen bedeutet für mich dann, dass die Gesellschaft und die
Kirchen es lernen, achtsam sowohl mit den Lebensleistungen als auch den
enormen Potentialen der Frauen in ihren Regionen und Ländern umzugehen,
und alles daran setzen, diese schöpferischen Potentiale zu entwickeln
und nicht zu unterdrücken.

Eine Möglichkeit, solche Potentiale zu
entwickeln, bieten internationale Studiengänge wie der unsrige.
Qualifizierte Frauen können hier ihre persönliche und berufliche
Entwicklung fortsetzen und später multiplikatorisch tätig sein. Zwei
unserer ehemaligen Studentinnen aus Äthiopien haben inzwischen ein
Dissertationsprojekt begonnen.

Ich wünschte mir nur, dass mehr
Stipendien für Frauen zur Verfügung stünden, um solche
Multiplikatorinnen auszubilden. Eine der Studentinnen, die ein
Stipendium vom Evangelisch-Lutherischen Missionswerk in Niedersachsen
erhalten hat, habe ich mitgebracht: Meseret Tsegaye Aga, die nun das
Wort hat.


Tischrede Meseret Tsegaye Aga

Frauen in der EECMY und meine Erwartungen im Blick auf Respekt für Frauen und Ermutigung/Stärkung von Frauen in Äthiopien

Ich
bin Meseret Tsegaye Aga aus Äthiopien und studiere Interkulturelle
Theologie in Göttingen und Hermannsburg. Zurzeit schreibe ich meine
Masterarbeit. Das Thema meiner Masterarbeit lautet: „Die Hermannsburger
Mission: Die soziale und kulturelle Integration der Missionarsfrauen und
Mitarbeiterinnen der Mission in Äthiopien von 1951-2008“.

Frauen sind das Rückrat der kirchlichen Aktivitäten

Die
Äthiopische Evangelische Kirche Mekane Yesus ist die älteste
protestantische Kirche in Äthiopien und hat Mitglieder, die aus sehr
unterschiedlichen kulturellen und religiösen Kontexten kommen. Sie ist
die erste evangelische Kirche in Äthiopien, die erkannt hat, dass die
Frauen der Kirche einen bedeutenden und wichtigen Beitrag leisten und
die erste Kirche, die Frauen ins ordinierte Amt ordinierte, wie
Pastorinnen, Evangelistinnen oder Kirchenälteste. Gegenwärtig gibt es
mehr als 25 ordinierte Frauen in der EECMY.

Die Äthiopische
Evangelische Kirche Mekane Yesus hat Frauenforen, die helfen, das
Verständnis für die lokale und globale (Kirchen)gemeinschaft
voranzubringen, Selbstbewusstsein unter den Frauen im Blick auf ihre
Menschenrechte zu schaffen und ihre Selbstachtung zu steigern, damit sie
für sich selbst sprechen können. Die Foren arbeiten ebenso darauf hin,
dass sich die Arbeit der Frauen in der EECMY finanziell selbst
unterstützt, indem sie Mikrokredite gewähren und Frauenfortbildungen,
besonders in ländlichen Regionen unterstützen. Diese Foren ermutigen
Frauen, auch aktiv an Prozessen zur Friedensbildung in Kirche und
Gesellschaft teilzuhaben.

In ländlichen Gebieten treffen sich die
Frauen einmal in der Woche mit einem Programm zu unterschiedlichen
Themen. Sie beten, singen, tauschen sich über das Wort Gottes aus und
haben ihre traditionelle Kaffeezeremonie. Während dieser Treffen sammeln
sie Geld für ihre evangelistischen und sozialen Tätigkeiten.

Die
EECMY hat ein Zentrum für gender studies Geschlechter-Studien, das in
Kooperation mit der Mekane Yesus Fachhochschule für Management und
Leitung betrieben wird. Das Studienprogramm bietet verschiedene
Fortbildungen mit Abschluss und Diplom an.

Frauen, die einen
einjährigen Kurs in Leitung besucht haben, sind dann befähigt, einen
einmonatigen Kurs in ihrer entsprechenden Synode abzuhalten. Viele
dieser Frauen arbeiten dann als Kirchenkreiskoordinatorinnen.

Meine Erwartungen im Blick auf Respekt für Frauen und Ermutigung von Frauen in Äthiopien

Ich
komme aus einer patriarchalen Gesellschaft, wo Frauen Opfer
gefährlicher, schädlicher Traditionen und von Ausbeutung sind. Sie
werden entführt und zu einer frühen Heirat oder zu einer polygamen
Heirat im Namen der Tradition gezwungen, oft werden sie brutal genital
verstümmelt und erleiden häusliche Gewalt.

In der Umgebung, in der
ich als Kind aufgewachsen bin, gehörten die Nachbarn der orthodoxen oder
islamischen Religion an. Ich habe gesehen, wie Frauen von ihren
Ehemännern unterdrückt wurden. In dieser Region zählte Gewalt gegen
Frauen zum Normalzustand, es war ein alltägliches Geschehen. Niemals
werde ich ein Ereignis vergessen: Der Ehemann einer Frau kam nach Hause,
beschimpfte seine Frau wie gewöhnlich, und als die Frau ihm die
Situation erklären wollte, wurde er sehr zornig. Wie kannst Du mir
widersprechen? Wo hast Du ein solches Verhalten gelernt? Dann ging er
ins Schlafzimmer, sammelte ihr Kleider ein und verbrannte sie. Das
bedeutete, dass er der Frau ihre Lebensgrundlage zerstörte, denn Kleider
waren damals sehr teuer in Äthiopien, und es bedeutete eine große
Erniedrigung für sie.

Für euch in Europa ist es fremd und etwas ganz
Unglaubliches, dass Frauen geschlagen werden. Aber in Äthiopien,
besonders in ländlichen Gegenden, sind Frauen stolz auf ihre Ausbeutung.
Wenn wir daran denken, Frauen zu befreien, dann sollten wir an ihrer
Einstellung arbeiten, um ihre Haltung zu ändern. Dies wird nur durch
eine frühe Erziehung erreicht. Wir müssen in jungen Jahren (bis 13-15
Jahren) mit der Erziehung beginnen, weil Kinder früh lernen sollten,
dass Gewalt gegen Frauen ein Verbrechen und kein normales Verhalten
darstellt.

Ich möchte euch aus meiner eigenen Erfahrung berichten:
Als ich im ländlichen Teil Äthiopiens arbeitete, hat einer meiner
Nachbarn seine Ehefrau ausgebeutet. Seine Frau arbeitete nicht nur in
seinem Haus, sondern auch im Haus seiner Eltern. Er hatte auch zwei
Töchter, für die sie die Genitalverstümmelung vorbereiteten. Einmal kam
ich in ihr Haus, sprach den Mann an und konfrontierte ihn mit seinem
Verhalten, indem ich sagte: „Warum arbeitet Deine Frau in eurem Haus und
im Haus Deiner Eltern?“ Er argumentierte, dass seine Familie hatte hart
arbeiten müssen, um ihn aufzuziehen. Ich antwortete: „Ebenso musste die
Familie Deiner Frau hart arbeiten, um sie groß zu ziehen, sie wuchs
nicht auf wie ein Baum. Deshalb solltest Du auch hingehen und der
Familie Deiner Frau helfen.“ Ich konfrontierte ihn ebenfalls mit der
schlechten Praxis der Genitalverstümmelung, die sie für die Töchter
vorbereiteten. Aber er argumentierte: „Wenn sie nicht beschnitten sind,
werden sie keinen Ehemann finden.“ Seine Frau kam herein und unterbrach
unser Gespräch. Sie begann mich auszuschimpfen und warf mir vor, ich
würde die Kultur nicht respektieren.

Das bedeutet, dass sie und viele andere Frauen die traditionelle Kultur mehr als sich selbst, ihr eigenes Leben respektieren.

Der
Weg heraus aus diesem Dilemma ist eine gute und umfassende
Erziehung/Bildung. Ich selbst profitiere sehr davon, ein ELM Stipendium
erhalten zu haben, um meine theologische Ausbildung in Deutschland
fortzusetzen, um Intercultural Theology in Göttingen und Hermannsburg zu
studieren. Mein eigener Ehemann ermutigte mich, hier zu studieren und
mein Masterstudium zu beenden, während er schon nach Äthiopien
zurückgekehrt ist. Er ist stolz, eine kleine Tochter zu haben.

Ich
war und werde gestärkt in ökonomischer, bildungsmäßiger und
psychologischer Hinsicht in meiner Selbst-Wertschätzung, so dass ich
sagen kann: Ich bin nicht nur eine Frau, ich bin ein Mensch. Ich habe
einen Stand erreicht, den meine Mutter nicht erreicht hatte, und ich
hoffe, dass meine Tochter einen Stand erreichen wird, den ich nicht
erreichen konnte. Zu diesem Stärkungsprozess haben viele Menschen,
religiöse Leitungspersonen, Institutionen, Menschen aus Deutschland
ihren Anteil beigetragen.

Nach meiner Rückkehr nach Äthiopien möchte
ich gerne in einem solchen Stärkungs- und Ermutigungsprozess arbeiten.
Ich möchte gerne mit Mädchen im Gymnasium arbeiten. Soweit ich es
beurteilen kann, ist Deutschland der beste Platz für Frauen, aber ich
glaube, dass die Freiheit und Ehre, die ihr genießt, durch die
unablässigen Bemühungen der Vormütter erreicht wurden. In Deutschland
tragen viele Frauen zu diesem Stärkungsprozess bei, indem sie Artikel
schreiben, Geschlechterrollen diskutieren und Mädchen wie Jungen anders
erziehen (als in Äthiopien).

Frauen zu respektieren ist gut für die
ganze Gesellschaft, die Ökonomie und die Entwicklung von Frieden und
Freiheit. Inzwischen hat die äthiopische Regierung den Slogan
herausgegeben: Frauen zu erziehen bedeutet, die gesamte Gesellschaft zu
erziehen. Hoffentlich werden viele Frauen, mich eingeschlossen, zu
diesem Prozess beitragen.

(Übersetzt von Dr. Cornelia Schlarb.)


Tischrede Meseret Tsegaye Aga

Women in the EECMY and my expectation for respect for women and empowering women

I
am Meseret Tsegaye Aga from Ethiopia, studying Intercultural Theology
in Göttingen and Hermannsburg. Currently I am writing my master thesis.
The topic of my master thesis is “The German Hermannsburg Mission:
Missionaries wives and women co-workers socio-cultural integration in
Ethiopia from 1951-2008”.

Women are the backbone of the Church’s activities

The
EECMY Ethiopian Evangelical Church Mekane Yesus is the oldest
protestant church in Ethiopia and has members from very different
religious and cultural background. She is the first Evangelical Church
in Ethiopia that recognized the significant and important contribution
of women in the church and ordained women to the office of ordained
ministry such as ordained pastors, evangelists, church elders. Currently
there are more than 25 ordained women in EECMY.

The EECMY has the
women forums that help to promote understanding of the national and
global community, to create self-awareness among women regarding their
human rights and to increase their self esteem to speak up for
themselves. The forums also work toward financial self-support of the
women’s work in the EECMY through granting micro credits and by
supporting women education, especially in rural areas. These forums also
encourage women to take active part in peace building in church and
society.

In the country side the women of the congregation are
meeting once a week, having a program with different subjects. They
pray, sing, share God’s word and have the traditional coffee ceremony
together. During this time they collect money for their evangelistic and
social activities.

The EECMY has the centre for gender studies which
is run in cooperation with the Mekane Yesus Management and Leadership
College. This program gives different kinds of training on the
certificate and diploma level.

After a one year course in leadership
women who participated are trained to give a one month course in their
respective synods. Many of them are working as parish women
coordinators.

My expectation for respect for women and empowering women

I
come from the patriarchal society where women are victims of harmful
traditions and exploitation. They are abducted and forced to early
marriage and polygamy marriage in the name of tradition, they are often
brutally circumcised and violated in the house.

Where I grew up in
my childhood in my surrounding the neighbours belonged to orthodox and
muslim religion. I have seen women being oppressed by their husband. In
that area violence against women was a normal thing, an every day event.
I will never forget one incident that the husband came to the house,
scolding his wife as usual and when the wife started to explain the
situation to him, he got extremely angry. How can you oppose? Where did
you learn such behaviour? Then he went to the bedroom, collected all her
clothes and burnt them. That means he disturbed her existence, because
clothes were very expensive in Ethiopia at this time and it was a great
humiliation.

For you in Europe it is strange and something
unbelievable to beat women. But for Ethiopian women, especially in rural
areas their exploitation is their pride. If we think to liberate women
we should work on the attitude to change their behaviour and that is
only achieved through education in the young age. We have to start
education in the young age (until 13-15) because children should learn
early that violence against women is a crime and not a normal behaviour.

Let me tell you my own experience: When I was working in the rural
part of Ethiopia, one of my neighbours was exploiting his wife. His wife
worked at home and at his family house. He had also two daughters and
was preparing them for circumcision. Once I came to this house I talked
with the man and confronted him, saying: Why is your wife working in
your house and also in your family´s house? He argued that his family
had worked hard to bring him up and I said: Also your wife´s family had
worked hard to raise her, she did not grow up like tree, that´s why you
should also go and help her family. I also confronted him with the bad
practice of circumcision they were preparing for the daughters. But he
argued: If they are not circumcised they would not get husbands. His
wife came in and interrupted our conversation. She started scolding me
and telling me that I don´t respect culture.

That means she and a lot of women respect culture more than themselves, than their own life.

The
way out of this dilemma will be a good and widespread education. I
myself benefited very much from receiving an ELM scholarship to continue
my theological education here in Germany studying Intercultural
Theology in Göttingen and Hermannsburg.

My own husband encouraged me
to study here and to finish my Master programme while he has already
returned to Ethiopia. He is also proud of having a little daughter.

I
was and I am empowered economically, educationally and psychologically
in my self-esteem, that I can say: I am not only a woman I am a human. I
have reached a stand that my mother did not reach and I hope my
daughter will reach what I have not reached. In the process of my
empowerment many people, religious leaders, institutions, Germans
contributed.

After having returned to Ethiopia I would like to work
on this empowering process. I would like to work with High school girls.
As I see, Germany is the best place for women but I believe the freedom
and the honour that you are enjoying now is achieved by foremothers´
unceasing effort. In Germany a lot of women contribute in empowering
women by writing articles, discussing gender roles and educating girls
and boys in a different way.

To respect women is good for the whole
society, the economy and the development of peace and freedom. Now the
Ethiopian government has the slogan: Educating women is educating the
whole society. Hopefully a lot of women including myself will contribute
in this process.

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