Organtransplantation
EFiD-PositionspapierTod und Hirntod nicht länger gleichsetzen
Der Dachverband der Frauenverbände in der evangelischen Kirche schließt sich mit seinem neuen Positionspapier zur Organtransplantation der zunehmenden Kritik am Hirntodkonzept an, das der Transplantationsmedizin in Deutschland zugrunde liegt. „Hirntote Menschen sind keine Leichen, sondern Sterbende“, sagt EFiD-Vorsitzende Ilse Falk. Statt an der fragwürdigen Gleichsetzung von Hirntod und Tod festzuhalten, müsste gesamtgesellschaftlich darüber diskutiert werden, ob die sogenannte Tote-Spender-Regel aufgegeben werden sollte.
>>> Download Positionspapier
>>> Druckversion Positionspapier
Organspende
Ethikratsmitglied kritisiert Krankenkassen
Die Informationsmaterialien der gesetzlichen und der privaten Krankenkasse informieren über Organspende nach Ansicht von Michael Wunder, Mitglied des Deutschen Ethikrates, zwar überwiegend richtig, aber meist nur „äußerst knapp“. So würden in den Informationsmaterialien die Bedenken gegen das Konzept des Hirntodes nicht aufgegriffen, erläuterte Wunder jüngst dem Evangelischen Pressedienst. Mehr zum Hirntodkonzept und seinen Konsequenzen finden Sie im >>> EFiD-Positionspapier zur Organtransplantation.
In der Medizin umstritten
Hirntod
Wer heute einen Organspendeausweis bei sich trägt, erklärt darauf „für den Fall, dass nach meinem Tod eine Spende von Organen/Geweben zur Transplantation in Frage kommt“ seine oder ihre Bereitschaft zur Spende. Die Formulierung „nach meinem Tod“ ist dabei nicht zweifelsfrei korrekt. Wie tot sind also für hirntot erklärte Menschen wirklich? >>> Weiterlesen
Organtransplantation
Der menschliche Körper – ein Mittel zum Zweck?
In der Transplantationsmedizin werde der menschliche Körper gebraucht, verbraucht, sei Mittel zum Zweck, erläuterte am vergangenen Donnerstag Ulrich Eibach auf dem EFiD-Studientag zur Organtransplantation. „Das widerspricht der Menschenwürde“, stellte der Theologe, Professor für Systematische Theologie und Ethik, klar. Der menschliche Körper sei kein Besitzgegenstand, mit dem Tod falle er nicht in zurück in den Besitz der Angehörigen oder der Gesellschaft, sondern in Gottes Hand. Ob es dennoch eine sittliche Pflicht oder gar ein Gebot der Nächstenliebe sein könnte, Organe zu spenden, fragte Eibach. >>> Weiterlesen
Verteilung von Lebenschancen
Organzuteilung ist kein medizinisches Problem
Die Ethikratvorsitzende Christiane Woopen hält es für notwendig, dass der Gesetzgeber sich der Organverteilung in der Transplantationsmedizin annimmt. EFiD unterstützt dies entschieden: die bisherige Praxis, die Verteilung der Bundesärztekammer zu überlassen, muss geändert werden. Denn mit der Organverteilung wird über Lebenschancen entschieden – und diese Entscheidung ist grundrechtsrelevant.>>> Weiterlesen
Organspende
Aufklärung völlig unzulänglich
Anlässlich des Tages der Organspende macht EFiD darauf aufmerksam, dass die gesetzlich geforderte ergebnisoffene Aufklärung zur Organspende noch völlig unzulänglich ist. Informationen über das Hirntodkonzept müssen Teil einer Aufklärung sein, die das Prädikat ergebnisoffen verdient. „Es gibt zunehmende Zweifel daran, dass hirntote Patient_innen tatsächlich tot sind. Diese Zweifel kommen gerade auch aus dem Bereich der medizinischen Forschung“, sagt EFiD-Präsidiumsfrau Angelika Weigt-Blätgen. >>> Weiterlesen
Christliche Sichtweisen
Organspende – Pflicht eines Christenmenschen?
Organspendebereitschaft, so sehen es unsere christlichen Kirchen ziemlich unisono, ist ein Akt der Nächstenliebe. Der moralische Druck ist immens. Es gibt jedoch auch vereinzelte Stimmen, die vorsichtiger in ihrem Urteil sind. >>> Weiterlesen
Hirntod und Organtransplantation vor dem Hintergrund der hebräischen Bibel
Du nimmst ihre Geistkraft zurück
„Du nimmst ihre Geistkraft zurück – sie sterben, werden wieder zu Staub“, heißt es in Psalm 104,29. Auch wenn die hebräische Bibel vom Hirntod nichts weiß – die heutigen rechtlichen Regelungen zur Organtransplantation basieren auf einem Menschenbild, das dem, was biblisch von menschlichem Leben und Sterben erzählt wird, in vielem widerspricht. >>> Weiterlesen
Transplantiert
Mein angeknüpftes Leben
„Ich hing an der Dialyse und fühlte mich gefoltert. Als Diabetikerin wusste ich längst, was Durst war, wie er lodern und brennen, wie er den Schlaf rauben und zu einer Begierde wachsen konnte, die alle anderen Gefühle überlagerte. Der Grund, dass ich einer Organtransplantation zustimmte, war der verzweifelte Durst einer Diabetikerin, der das Trinken untersagt worden war. >>> Weiterlesen
Für eine andere Praxis der Organtransplantation
Wenn Hirntod Teil des Sterbens ist
Im Fall einer Organexplantation nach einem diagnostizierten Hirntod müssen Angehörige sich von einem warmen, beatmeten, der Wahrnehmung nach lebenden Körper verabschieden. Und während die einen Trost darin finden, dass der Tod des einen Menschen einem oder mehreren anderen Menschen das Leben verlängern konnte und der Tod so zumindest nachträglich mit etwas Sinn erfüllt werden kann, leiden andere unter dem Gefühl, ihre_n Angehörige_n in einer absolut hilflosen Situation alleingelassen zu haben. >>> Weiterlesen
OrganspenderInnen
Schutzlose PatientInnen?
Isa hat einen Unfall gehabt. Noch behandelt der Arzt Isa „patientenzentriert“, also in der Hoffnung, dass sie überlebt. Bald wird er sie „spendezentriert“ behandeln. Das bedeutet: Isas Körper ist nun gewissermaßen Herberge von Organen, die ihr nicht mehr allein gehören. Doch ab wann ist jemand noch patienten-, wann spendezentriert zu behandeln? Das Gesetz schweigt. >>> Weiterlesen
Herztod
Müssen SpenderInnen tot sein?
Warum wird so nachdrücklich für Organspenden geworben? Weil es nur für einen von drei Wartenden ein Spenderorgan gibt. Ein Grund dafür ist angeblich mangelnde Spendebereitschaft. Wesentlicher ist aber, dass nur bestimmte Patienten als Spender in Betracht kommen: Hirntote. Der Hirntod ist so selten, dass nie ausreichend Organe vorhanden sein können. Um an mehr Organe zu kommen, werden die Grenzen des Todes verschoben. >>> Weiterlesen
Datenschutz
Gläserne PatientInnen
Die Organspendebereitschaft soll künftig auf der elektronischen Gesundheitskarte abgespeichert werden. Schreibrecht hierfür haben nicht nur die Versicherten oder ihre ÄrztInnen, sondern auch die Krankenkassen. >>> Weiterlesen
Gewebespenden
Haut, Augen, Herzklappen
Eine Medizin, die defekte Körperteile ersetzt, ist folgenreich: es werden Knochen und Knochenmark, Hornhäute und Herzklappen, Haut und Zellen benötigt. Bedarf steigend. Viel Geld ist da zu machen. >>> Weiterlesen